THE GREAT RESET

NEUE NORMALITÄT ODER NEUER FEUDALISMUS

Was genau ist der „Great Reset“? Hinter dieser schillernden und gleichermaßen bedrohlich klingenden Phrase verbirgt sich ein Konzept, das von Klaus Schwab, Gründer und Vorsitzender des World Economic Forum (WEF), ins Leben gerufen wurde. Offiziell wird der Great Reset als umfassende Neugestaltung der globalen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung propagiert, die vor allem auf Krisen wie der COVID-19-Pandemie, den Klimawandel und die technologische Disruption reagiert. Schwab und seine Mitstreiter betonen, dass die Menschheit in einer einzigartigen historischen Phase stehe, in der die alten Strukturen nicht mehr tragfähig seien. Die Pandemie habe das Unvermögen traditioneller Systeme schonungslos offengelegt, und nun sei der Zeitpunkt gekommen, radikal neue Wege zu beschreiten. Es gehe um eine „grünere“, „gerechtere“ und technologisch fortgeschrittenere Welt, in der Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit im Zentrum stehen sollen.

Doch wo enden die hehren Ziele und wo beginnt der düstere Verdacht einer schleichenden Machtübernahme durch elitäre Zirkel? Die Definition des Great Reset mag als gut gemeinter Plan zur Rettung der Welt erscheinen, aber sie stößt bei vielen auf Misstrauen. Eine globale Elite, die darüber entscheidet, wie die Welt nach einer Krise aussehen soll, während die breite Masse der Menschen außen vor bleibt – ist das wirklich der Weg zu mehr Gerechtigkeit? Oder vielmehr eine gefährliche Form von technokratischer Dystopie, die im Namen des Gemeinwohls eine totalitäre Ordnung errichtet?

Die Kernbotschaft des neuen Zeitalters

Das Zitat „You will own nothing and be happy“, das als Symbol für den Great Reset herangezogen wird, hat in der Öffentlichkeit weitreichende Empörung ausgelöst. Es stammt aus einem Werbevideo des WEF, das suggeriert, dass Eigentum in der Zukunft obsolet werde. Diese Vision eines zukünftigen Lebens, in dem persönliches Eigentum durch temporäre Nutzung von Produkten und Dienstleistungen ersetzt wird, stößt bei vielen Menschen auf Unverständnis und Ablehnung. Eigentum ist in kapitalistischen Gesellschaften ein zentraler Wert, der mit Freiheit, Sicherheit und Selbstbestimmung assoziiert wird. Doch hier scheint es, als solle der Einzelne von diesen Grundpfeilern entwöhnt werden.

Ist das Zitat nun wörtlich zu nehmen oder eher metaphorisch? Unterstützer des Great Reset argumentieren, es gehe nicht darum, Menschen ihr Eigentum zu nehmen, sondern um eine Änderung der Konsummuster, hin zu einer nachhaltigeren und ressourcenschonenderen Lebensweise. Kritiker hingegen sehen in dieser Aussage eine Verharmlosung tiefgreifender Eingriffe in die persönliche Freiheit. Dass man ohne Eigentum glücklich sein soll, wird als zynisch empfunden – vor allem in einer Zeit, in der immer mehr Menschen durch steigende Kosten für Wohnen und Lebenshaltung an den Rand ihrer Existenz gedrängt werden.

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We penetrated the governments

Das wohl schockierendste Zitat, das Klaus Schwab selbst zugeschrieben wird, lautet: „We penetrate the cabinets“. Er äußerte es im Zusammenhang mit der Tatsache, dass das WEF über die Jahre enge Beziehungen zu zahlreichen Regierungen weltweit aufgebaut hat. Dies ist keine bloße Behauptung, sondern ein reales Phänomen, das sich in der Rekrutierung von Regierungschefs und hochrangigen Politikern als sogenannte „Young Global Leaders“ zeigt. Doch was bedeutet diese „Durchdringung“ konkret? Schwab brüstet sich damit, dass das WEF über immense Netzwerke in die höchsten Regierungskreise vorgedrungen ist und auf politische Entscheidungsprozesse direkten Einfluss ausübt.

Beispiele hierfür gibt es zuhauf: von Justin Trudeau in Kanada über Angela Merkel und Annalena Baerbock in Deutschland bis hin zu David Cameron – viele der heutigen Machtinhaber haben eine WEF-Schule durchlaufen. In einer demokratischen Gesellschaft stellt sich hier die Frage nach der Transparenz und der Legitimität. Kann es sein, dass eine nichtgewählte Institution wie das WEF, hinter verschlossenen Türen, auf Entscheidungen Einfluss nimmt, die das Leben von Millionen Menschen betreffen?

Politischer Strippenzieher oder Berater

Das World Economic Forum sieht sich selbst als eine Plattform für den Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Doch immer mehr Kritiker fragen sich, ob es dabei wirklich um einen offenen Austausch geht oder eher um eine orchestrierte Inszenierung der Macht. Die bedeutendsten globalen Akteure sind beim WEF vertreten: von multinationalen Konzernen bis hin zu Regierungschefs und internationalen Organisationen. Diese Elite tritt regelmäßig in Davos zusammen, wo auf den luxuriösen Gipfeln Entscheidungen getroffen werden, die immense Auswirkungen auf die globale Politik und Wirtschaft haben.

Welche Rolle spielt das WEF also tatsächlich? Kritiker werfen ihm vor, eher eine Art supranationale Schattenregierung zu sein, die in einer post-demokratischen Welt die Fäden zieht. Unterstützer hingegen loben das Forum als wichtige Plattform, auf der globale Probleme angegangen und innovative Lösungen entwickelt werden. Doch die Frage bleibt: Wie demokratisch sind die Entscheidungsprozesse wirklich, wenn sie hinter verschlossenen Türen ablaufen, jenseits der Kontrolle durch Parlamente oder die Öffentlichkeit?

Aufstieg der neuen Elite

Der Einfluss der sogenannten „Young Global Leaders“ ist nicht zu unterschätzen. Sie sind die zukünftigen politischen und wirtschaftlichen Führungskräfte, die im Netzwerk des WEF ausgebildet werden. Einige der prominentesten Namen, die diesem Kreis angehören, sind Emmanuel Macron, Mark Zuckerberg, und der neuseeländische Premierminister Jacinda Ardern. Diese Personen haben es nicht nur zu globalem Einfluss gebracht, sondern agieren auch als Botschafter der Ideen, die das WEF und Klaus Schwab propagieren. Doch was bedeutet es, wenn eine Organisation wie das WEF ihre „Alumni“ gezielt in Machtpositionen bringt?

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Eine Bedrohung für die Demokratie

Die kritischen Stimmen werden lauter: Inwiefern bedroht der politische Einfluss des WEF die Demokratie? Während das Forum offiziell als neutrale Plattform agiert, ist es unübersehbar, dass es ein klar definiertes ideologisches Programm vertritt, das von vielen als technokratisch und elitär wahrgenommen wird. Wo bleibt hier der Wille der Völker? Wo der demokratische Diskurs? Das WEF behauptet, im Namen der Weltbevölkerung zu agieren, doch die Realität ist, dass seine Entscheidungen nur den Interessen einer kleinen globalen Elite dienen. Die Rechenschaftspflicht dieser Institution bleibt fragwürdig.

Zementierung der Ungleichheit

Das WEF wird als „Elitenclub“ bezeichnet, der sich um seine eigenen Interessen kümmert. Diese Kritik ist nicht unbegründet. Durch die gezielte Förderung junger Führungskräfte und die enge Verflechtung mit multinationalen Unternehmen trägt das Forum dazu bei, dass die Macht in den Händen weniger konzentriert bleibt. Während das WEF vorgibt, die globale Ungleichheit bekämpfen zu wollen, werfen Kritiker ihm vor, durch seine Praktiken genau diese Ungleichheit zu zementieren.

Klima, Technologie und Wirtschaft im Fokus

Das WEF hat sich in den letzten Jahren zunehmend auf supranationale Themen konzentriert, insbesondere den Klimawandel, die digitale Transformation und die globale Wirtschaft. Es tritt als treibende Kraft für einen ökologischen Wandel auf, der jedoch mit dem Vorwurf der Doppelmoral konfrontiert wird: Wie ernst ist es einer Organisation, die in Davos, einem Symbol für die Exzesse des Kapitalismus, über Nachhaltigkeit diskutiert? Auch in technologischen Fragen hat das WEF großen Einfluss, etwa durch seine Förderung der sogenannten „Vierten Industriellen Revolution“. Doch diese Entwicklungen werfen Fragen auf: Wird die Zukunft wirklich „smart“ und „nachhaltig“, oder opfert man im Namen des technologischen Fortschritts die Privatsphäre und die Autonomie des Einzelnen?

Vision oder Gefahr

Die Vision des Great Reset mag für manche wie ein notwendiger Weg zur Rettung der Menschheit erscheinen. Doch Kritiker sehen darin vor allem eine Bedrohung. Sie argumentieren, dass der Reset in Wirklichkeit die Umverteilung von Macht und Ressourcen zugunsten einer globalen Elite verschleiert. Statt der „Befreiung“ des Menschen sehen viele eine zunehmende Entmündigung und Kontrollgesellschaft heraufziehen. Am Ende bleibt die Frage: Ist der Great Reset die Rettung oder das Ende der Freiheit?

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