Ein maulkorbfähiger Zirkus der Raketen

Die Ironie der „Fähigkeitslücke“

In einer Welt, in der es schier unmöglich erscheint, den Wahnsinn der geopolitischen Entscheidungen zu verstehen, entfaltet sich gerade ein besonders groteskes Schauspiel im Herzen Europas. Die geplante Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland hat nicht nur die Bürger in Aufruhr versetzt, sondern auch Politiker, die sich wie Kinder im Schulgarten an den Haaren ziehen – wobei die echte Frage bleibt: Wer hat das Sagen? Und wer hat den Maulkorb aufgesetzt? Es ist, als ob wir auf einer Theaterbühne sitzen, während die Akteure, statt mit Texten, mit Raketentechnologie jonglieren.

Hier wird eine „Fähigkeitslücke“ argumentiert, die es so nie gab, es sei denn, wir sprechen von den intellektuellen Fähigkeiten der Entscheidungsträger. Der Nuklearwaffenexperte Hans Kristensen hat klargestellt, dass diese Lücke nur ein vorgetäuschter Grund ist, um den nächsten Schritt in der militärischen Aufrüstung zu rechtfertigen. Ah, der schale Geruch von Propaganda, vermischt mit der süßen Illusion von Sicherheit – ein Delikatesse auf dem Buffet der geopolitischen Absurditäten.

Stille im Plenum

Es gibt etwas, das besonders auffällt in dieser ganzen Farce: der schleichende Maulkorb, der über das Parlament gelegt wurde. Der Bundestag, einst der Ort hitziger Debatten und leidenschaftlicher Diskussionen, verwandelt sich langsam aber sicher in ein schüchternes Mauerblümchen, das dem Druck der Regierung nachgibt. Wo sind die aufrechten Politiker, die sich gegen diese Politik auflehnen? Wo sind die mutigen Stimmen, die an die Verantwortung gegenüber der Bevölkerung erinnern? Stattdessen erleben wir eine Art von selbstauferlegtem Schweigen – ein politischer Schattentanz, der an einen schlechten Film erinnert, bei dem man die Regie schmerzlich vermisst.

WEITERE ARTIKEL:  BIER-PARTEI

Juristen sehen kein Mitspracherecht des Bundestags, und während die Parlamente stumm bleiben, scheinen die Verantwortlichen in ihren Büros den Kaffee in vollen Zügen zu genießen. Vielleicht sind sie zu beschäftigt, um die möglichen Konsequenzen ihrer Entscheidungen zu bedenken. Oder sie haben einfach den Überblick über die Realität verloren – was in diesen Tagen nicht allzu ungewöhnlich ist.

Hyperschallraketen und das Spiel mit dem Feuer

Kommen wir nun zu den Hochgeschwindigkeitsraketen – den Hyperschallraketen, die schneller fliegen, als der Durchschnittsdeutsche seinen Nachbarn um die Ecke kritisieren kann. Mit Geschwindigkeiten von bis zu Mach 17 bleibt nicht viel Zeit, um auf ein eventuell entstehendes Missverständnis zu reagieren. Juliane Hauschulz von der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) hat eindringlich darauf hingewiesen, dass eine derartige Entwicklung die Gefahr eines nuklearen Unglücks erheblich erhöht. Es klingt fast wie der Plot eines dystopischen Thrillers: „Und dann klickt es, und wir sind alle erledigt!“

Aber wer braucht schon Vorwarnzeit, wenn man Hyperschallraketen hat? Vielleicht könnten wir diese Technologien für die Lieferung von Pizzas oder den schnellen Transport von Unterhaltungsmedien verwenden – schließlich geht es immer um Effizienz. Aber nein, der militärische Einsatz ist der schillernde Traum unserer Zeit. Wer würde schon lieber den Weltfrieden fördern, wenn man auch die Welt ins Chaos stürzen kann?

Ein Blick nach Moskau

Und während wir hierzulande unsere Raketenspielzeuge auspacken, dürfen wir nicht vergessen, dass Moskau, stets aufmerksam, sich mit einer unheimlichen Gelassenheit zurücklehnt. Sie behalten sich das Recht vor, auf Angriffe mit einer nuklearen Antwort zu reagieren, selbst bei konventionellen Waffen. Ist das nicht beruhigend? Man fragt sich, ob diese Bedrohung die Bundesregierung jemals veranlasst hat, die eigene Rhetorik zu überdenken. Die Vorstellung, dass ein Missverständnis zwischen zwei Großmächten fatale Folgen haben könnte, ist nicht nur beunruhigend, sondern absurd – besonders wenn man bedenkt, dass dies alles auf einem Spielzeug-Gelände für Erwachsene basiert.

WEITERE ARTIKEL:  Wenn die Seidenstraße zum Würgegriff wird

Die überhebliche Idee, dass wir die Welt durch Raketentechnologie sicherer machen könnten, könnte als einer der wahnwitzigsten Scherze der Geschichte gelten. Stattdessen sitzen wir hier, blicken gebannt auf die nächste Runde des geopolitischen Schachspiels und stellen fest: Das gesamte System erinnert mehr an ein russisches Roulette als an eine wohlüberlegte Strategie. Wer hat gesagt, dass wir in der Lage sind, diese Raketen sicher zu handhaben, während unsere politischen Führer wie Zirkusartisten agieren, die bereit sind, auf dem Drahtseil der Diplomatie zu balancieren?

Ein Aufruf zur politischen Wachsamkeit

Wenn wir uns abschließend mit der Frage beschäftigen, was in Deutschland vor sich geht, können wir nur zu einem Schluss kommen: Wir müssen die Augen öffnen und die Klappe aufreißen. Der parlamentarische Maulkorb muss entfernt werden, damit wir die entscheidenden Fragen stellen können, bevor wir in die nächste Katastrophe taumeln. Wir müssen von der Überzeugung abkommen, dass wir durch die Anwerbung von US-Raketen eine Lösung für unsere eigenen Probleme finden können.

Die Welt braucht nicht noch mehr Waffen – sie braucht kluge Köpfe und mutige Stimmen, die für Frieden und Verständnis eintreten. Statt auf militärische Lösungen zu setzen, sollten wir vielleicht eher darüber nachdenken, wie wir die Kommunikationslinien verbessern und Missverständnisse beseitigen können. Denn am Ende des Tages sind wir alle nur Menschen – auch die, die in den Sitzungssälen der Macht sitzen und darüber entscheiden, wie viele Raketen unser Leben bestimmen.


Quellenangabe und weiterführende Links:

error: Nö, geht nicht.