Klimawandel retten oder Terrorbanden betteln

Klimaaktivistin oder Hamas-Sympathisantin?

Die Zeiten ändern sich, wie das Wetter. Das Klima, einst die Frontlinie für moralische Selbstüberhöhung und heldenhaftes Posen, verliert seine Strahlkraft, sein Momentum. Man könnte meinen, die Welt habe genug von Greta Thunbergs erhobenem Zeigefinger, von dem ewigen Diktat aus der Ecke der Wohlstandslinken, die mit ihrem SUV vor der Konferenzhalle parken, um dort über den CO₂-Fußabdruck zu dozieren. Die Zahlen zeigen, dass die großen Klimakrisenmärchen immer weniger Zuhörer finden. Die Alarmglocken klingen nicht mehr schrill genug, und selbst die Medien, die mit jedem Flächenbrand auf der anderen Seite des Globus noch immer „Klimawandel!“ schreien, scheinen das Futter für Schlagzeilen aufgebraucht zu haben. Die CO₂-Panik läuft ins Leere.

Doch was tut eine Ikone wie Greta, wenn das Publikum langsam müde wird? Sie bleibt nicht still. Sie erfindet sich neu. Sie wird, so scheint es, Nahost-Expertin. Aus dem Mädchen, das uns das Wetter erklärt, wird die Kommentatorin eines weit gefährlicheren und komplexeren politischen Klimas.

Ein Feuer, das sich gut anzünden lässt

Dass Greta Thunberg – Klimaaktivistin, die weltweit als das Sprachrohr der Jugend für den Klimaschutz wahrgenommen wurde – sich plötzlich lautstark zu einem der kompliziertesten und langwierigsten geopolitischen Konflikte der Welt äußert, hat viele irritiert. Ihre Haltung? Eindeutig auf der Seite der „Unterdrückten“, wie sie es nennt. Aber wessen Unterdrückung genau meint sie?

In den letzten Monaten häuften sich ihre Social-Media-Posts, in denen sie die israelischen Militäraktionen gegen die Hamas, eine international als Terrororganisation anerkannte Gruppierung, scharf verurteilt. Doch das blieb nicht nur bei einer ablehnenden Haltung gegenüber Gewalt. Thunberg ging weiter: Sie nahm eine Haltung ein, die viele als nahezu apologetisch für die Aktionen der Hamas empfinden. In einem ihrer Posts, flankiert von drei entzückenden Welpen, heißt es sinngemäß, man solle „das Leid der Palästinenser nicht vergessen“ – eine Aussage, die oberflächlich betrachtet sicherlich korrekt ist. Doch es war der unterschwellige Subtext, die Verkettung dieser Aussage mit der Unterstützung für Anti-Israel-Proteste, die eine Lawine der Kritik auslöste.

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Greta, einst das unschuldige Gesicht des Klimaschutzes, jetzt die Prophetin eines verworrenen Nahostnarrativs? Es scheint, als hätte sie die Welt der Differenzierungen und historischen Komplexitäten ebenso hinter sich gelassen wie die Notwendigkeit, Fakten von Propaganda zu unterscheiden. Und das Echo ließ nicht lange auf sich warten.

Der Applaus der Woken: Ein freudiges Abnicken der Realitätsverweigerer

Die woke Linke applaudiert selbstverständlich. Sie tun es immer. Denn wer eine progressive Agenda nach außen trägt, kann nichts falsch machen – unabhängig davon, wie sehr die Realität diesen Vorstellungen widerspricht. Sie klatschen, weil es bequem ist, weil man sich mit einem Post bei Twitter oder Instagram schnell auf die „richtige“ Seite der Geschichte stellen kann. Und Greta liefert ihnen genau das, wonach sie hungern: eine Ikone, eine Heilige, die ihnen das gute Gewissen auf dem Silbertablett serviert.

Greta, die einstige Klima-„Messias“, wurde also zur Heldin derer, die die Hamas verteidigen – eine Organisation, deren erklärtes Ziel es ist, Israel von der Landkarte zu tilgen und deren Methoden den Tod von Zivilisten (auf beiden Seiten) als unvermeidlichen Kollateralschaden betrachten. Doch in der Welt der Woken zählt das nicht. Wichtig ist, dass man gegen das „System“ ist, gegen den „Imperialismus“, gegen „Unterdrückung“ – egal von wem oder wie.

Aber wo führt das hin? Kann Greta Thunberg wirklich ernsthaft als Expertin für den Nahostkonflikt gelten? Wäre es nicht sinnvoller, die Stimme zu den Themen zu erheben, in denen sie zumindest eine gewisse Expertise aufgebaut hat? Nein, die Mechanismen des moralischen Narzissmus diktieren anderes. Es geht nicht um Wissen oder Differenzierung. Es geht darum, auf der Seite der „Guten“ zu stehen – oder besser: Auf der Seite, die als „die Guten“ dargestellt wird, weil sie gerade in Mode ist.

„Tjej-Hitler“: Der schwedische Spott und das Ende der Unschuld

In Schweden, wo man Gretas Werdegang skeptischer und weniger glorifiziert verfolgt, gibt es inzwischen einen neuen Spitznamen für die junge Aktivistin: „Tjej-Hitler“, das „Hitler-Mädchen“. Ein zynischer, polemischer Spottname, der jedoch bezeichnend ist für den dramatischen Wandel ihres Images. Während sie früher noch als unschuldiges Mädchen gefeiert wurde, das gegen die großen Konzerne und bösen Politiker kämpfte, wird sie jetzt zunehmend als ideologisch verbohrt wahrgenommen – eine, die keine Kompromisse macht, keine Abwägungen trifft, und jeden, der nicht ihrer Meinung ist, als Feind sieht.

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Der Vergleich mag übertrieben wirken, aber er zeigt, wie tief die Ablehnung inzwischen sitzt. In den Augen vieler Schweden hat Greta Thunberg den Punkt überschritten, an dem sie als Heldin der Jugend wahrgenommen wurde. Sie hat die Grenzen des Anstands und der Vernunft hinter sich gelassen, um als moralische Instanz in einer Debatte aufzutreten, in der sie weder die Erfahrung noch das Wissen hat, um ernst genommen zu werden.

Ist das das „Ende“ von Greta Thunberg? Natürlich nicht. Ihre Anhänger werden auch weiterhin jede ihrer Aussagen frenetisch feiern, und die westlichen Medien werden sie als „Stimme der Vernunft“ inszenieren – ungeachtet der Tatsache, dass ihr Einfluss auf die Klimadebatte schwindet und ihre politischen Einmischungen zunehmend polarisiert wahrgenommen werden.

Game Over: Die Ikone strauchelt

In gewisser Weise erleben wir gerade das „Game Over“ für die Heiligsprechung von Greta Thunberg. Sie wird nicht verschwinden, aber ihre Zeit als unantastbare moralische Autorität ist vorbei. Zu viele Fragen sind unbeantwortet, zu viele ihrer Positionen haben sich als problematisch erwiesen. Der Versuch, sich auf ein neues Terrain zu begeben, in dem es nicht nur um einfache Parolen, sondern um jahrzehntelange geopolitische Verstrickungen und blutige Konflikte geht, könnte am Ende ihre Glaubwürdigkeit zerstören.

Die Linke und die Woken werden sie weiterhin als ihre Heldin sehen. Aber außerhalb dieser Blase? Das „Hitler-Mädchen“ wird sich wohl noch häufiger diesen Spitznamen gefallen lassen müssen. Der Beifall verhallt.


Quellenangaben, Verweise und weiterführende Links:

  • Nahostkonflikt: Eine Einführung in die geopolitischen Hintergründe – [Link zur Quelle]
  • Die Rolle der Hamas in der palästinensischen Politik – [Link zur Quelle]
  • Greta Thunberg: Ihre Klimaaktivität und neue politische Positionierungen – [Link zur Quelle]
  • Woke-Politik und der moralische Narzissmus: Wie linke Ideologien den Diskurs verändern – [Link zur Quelle]
  • Schweden und die Wahrnehmung von Greta Thunberg in den Medien – [Link zur Quelle]
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