WOKE UND ANTISEMITISCH
TARNUNG FÜR ANTISEMITISMUS
In einer Zeit, in der der Begriff „Woke“ als Abzeichen für moralische Erleuchtung und soziales Bewusstsein getragen wird, manifestiert sich eine gefährliche und paradoxe Entwicklung: Die unkritische Verklärung des Islamismus und der Hamas, besonders in den vermeintlich intellektuellen Zirkeln der postkolonialen und intersektionalen Denkschule, die an den renommiertesten Universitäten der USA ihre Wurzeln hat.
Diese Entwicklung ist mehr als eine bloße Fehlinterpretation der Realität; sie ist eine Verblendung, die unter dem Deckmantel der Solidarität mit den „Unterdrückten“ die Werte der Aufklärung verrät und eine neue Form des Antisemitismus fördert.
Wokeness im Zwielicht
Wokeness, ursprünglich geboren aus dem Bestreben, soziale Ungerechtigkeiten zu bekämpfen und marginalisierte Gruppen zu unterstützen, hat sich zu einem ideologischen Monstrum entwickelt, das in seiner Über-zeugung, das Richtige zu tun, blind gegenüber den Gefahren und Widersprüchen geworden ist, die es mit sich bringt. Besonders auffällig wird dies in der unkritischen Haltung gegenüber dem Islamismus und der Hamas, einer Organisation, die in ihrem ideologischen Kern antisemitisch, frauenfeindlich und homophob ist.
Der bequeme Schulterschluss mit dem Islamismus, der als Symbol für den Widerstand gegen westlichen Imperialismus und als Stimme der Unterdrückten stilisiert wird, offenbart eine groteske Verdrehung von Realität und Moral. Dass ausgerechnet diejenigen, die sich als Vorreiter des progressiven Denkens sehen, keine kritische Distanz zu einer Ideologie wahren, die in vielerlei Hinsicht mit den Werten kollidiert, die sie zu verteidigen vorgeben, ist nicht nur paradox, sondern auch gefährlich.
Die Brutstätten der Verblendung
Der Ursprung dieser Verklärung lässt sich in den postkolonialen Theorien und der intersektionalen Denkschule verorten, die an amerikanischen Eliteuniversitäten wie Harvard, Yale und Stanford kultiviert wurden. Diese Theorien, die darauf abzielen, die Dynamiken von Macht und Unterdrückung zu dekonstruieren, haben in ihrer Anwendung den Blick auf die komplexen Realitäten geopolitischer Konflikte verloren.
Im Bemühen, die historischen Ungerechtigkeiten des Kolonialismus und des Rassismus aufzudecken, ist ein neuer dualistischer Ansatz entstanden, der die Welt in einfache Kategorien von Unterdrückern und Unterdrückten unterteilt. Dieser Ansatz, der jeder Nuance und Komplexität entbehrt, hat den Islamismus in die Rolle des edlen Widerstandskämpfers gedrängt, während Israel und die westliche Welt pauschal als Unterdrücker gebrandmarkt werden.
Diese unreflektierte Täter-Opfer-Umkehr hat besonders nach dem 7. Oktober, einem Tag, der durch unbeschreibliche Gewalt und Terror gegen israelische Zivilisten gekennzeichnet war, eine beunruhigende Dimension erreicht. Anstatt die Brutalität und das Verbrechen der Hamas zu verurteilen, wurden diese Taten in manchen akademischen und aktivistischen Kreisen als legitimer Ausdruck des Widerstands verharmlost oder sogar gerechtfertigt.
Der Schlachtruf des neuen Antisemitismus
Ein besonders besorgniserregender Aspekt dieser Entwicklung ist die Unterstützung für den Slogan „From the River to the Sea“, der implizit die Auslöschung des Staates Israel fordert. Dieser Schlachtruf, der bei pro-palästinensischen Demonstrationen und in sozialen Medien verbreitet wird, ist mehr als nur eine politische Parole; er ist ein Ausdruck eines neuen Antisemitismus, der unter dem Deckmantel der Solidarität mit den Palästinensern agiert.
Diejenigen, die diesen Slogan unterstützen, mögen behaupten, dass sie lediglich die Rechte der Palästinenser verteidigen, doch in Wirklichkeit fördern sie eine Ideologie, die die Existenz Israels und damit das Recht des jüdischen Volkes auf Selbstbestimmung verneint. Dies ist keine legitime Kritik an der israelischen Regierungspolitik, sondern eine grundsätzliche Ablehnung des jüdischen Staates und seines Existenzrechts.
Die Verbreitung dieses Gedankenguts in woken Kreisen zeigt, wie tief der Antisemitismus in bestimmten Teilen der politischen Linken verwurzelt ist, verborgen hinter der Maske der „sozialen Gerechtigkeit“. Diese Haltung untergräbt nicht nur den Kampf gegen echten Rassismus und Unterdrückung, sondern gibt auch antisemitischen Tendenzen neuen Auftrieb.
Die perverse Umkehrung von Moral und Ethik
Ein besonders perfides Element dieser Entwicklung ist die Art und Weise, wie Toleranz als Waffe gegen, die verwendet wird, die sich gegen den Antisemitismus und den Extremismus aussprechen. In den Augen der Wokeness-Bewegung wird Kritik am Islamismus oder an der Hamas als „intolerant“ oder gar „islamophob“ abgetan, während gleichzeitig die intolerantesten und gewalttätigsten Aspekte dieser Ideologien entschuldigt oder ignoriert werden.
Diese verdrehte Logik führt dazu, dass die Grenzen dessen, was als akzeptable Meinungsäußerung gilt, immer enger gezogen werden. Anstatt ein Ort der freien und offenen Debatte zu sein, sind viele Universitäten und intellektuelle Kreise zu Räumen geworden, in denen nur bestimmte Ansichten erlaubt sind – und diese Ansichten beinhalten eine bedingungslose Unterstützung für die „Unterdrückten“, unabhängig von den realen ethischen Implikationen.
Eine gefährliche Verirrung
Die unkritische Verklärung des Islamismus und der Hamas in den Kreisen der Wokeness-Bewegung ist nicht nur eine intellektuelle Fehlleistung, sondern eine moralische Katastrophe. Sie verrät die Grundsätze der Aufklärung, verzerrt den Kampf für soziale Gerechtigkeit und gibt antisemitischen Tendenzen neuen Nährboden.
In einer Zeit, in der die Welt dringend eine klare, prinzipientreue Haltung gegen jede Form von Extremismus und Gewalt benötigt, versagen diejenigen, die sich als moralische Wegweiser sehen, auf ganzer Linie. Ihre Toleranz ist selektiv, ihre Solidarität blind, und ihr Kampf für Gerechtigkeit entpuppt sich als eine Farce, die mehr Schaden anrichtet als Nutzen stiftet.
Es ist an der Zeit, dass die intellektuellen und politischen Führer dieser Bewegung ihre Positionen überdenken und erkennen, dass Gerechtigkeit nicht durch die Unterstützung von Gewalt und Intoleranz erreicht werden kann. Die Zukunft der Toleranz hängt davon ab, dass wir uns diesen gefährlichen Tendenzen entschlossen entgegenstellen und eine klare Grenze ziehen zwischen legitimer Kritik und moralischem Verrat.