SOROS UND DIE OFFENE GESELLSCHAFT

OFFEN FÜR ALLES, NUR NICHT FÜR KRITIK

Es gibt kaum eine Figur, die die Welt der Philanthropie und der globalen Finanzmärkte so polarisiert wie George Soros. Befürworter sehen in ihm den Wohltäter, den Verfechter von Demokratie und offenen Gesellschaften, einen Mann, der mit seinen Milliarden die Welt verbessern will. Kritiker hingegen sehen in ihm einen skrupellosen Spekulanten, der mit seinem grenzenlosen Reichtum und Macht in politische Prozesse eingreift und ganze Staaten destabilisiert. Doch hinter all dem Glanz und Glamour seines scheinbar wohltätigen Imperiums, versteckt sich eine besorgniserregende Realität: George Soros und seine „Open Society Foundations“ verkörpern das, was Sir Karl Popper, der Autor von The Open Society and Its Enemies, niemals gutgeheißen hätte – eine bedenkliche Monopolisierung von Einfluss und Macht, die den Liberalismus pervertiert und die Gesellschaft in ihrer Essenz gefährdet.

Spekulant oder Wohltäter?

Soros’ Geschichte ist eine Geschichte der Widersprüche. Geboren in Ungarn, überlebte er die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, wanderte in den Westen aus und baute ein Finanzimperium auf, das auf Wetten und Spekulationen gründete. Viele werden sich an 1992 erinnern, das Jahr, in dem Soros als „Mann, der die Bank von England knackte“, Berühmtheit erlangte. Durch Spekulationen gegen das britische Pfund verdiente er über eine Milliarde US-Dollar, was die britische Wirtschaft destabilisierte und das Pfund Sterling in eine schwere Krise stürzte. War das die Tat eines Mannes, der behauptet, für offene Gesellschaften und Demokratie zu kämpfen? Oder schlichtweg die eines rücksichtslosen Finanzmanipulators?

Diese Tat verdeutlicht ein fundamentales Problem: Soros agiert an den Rändern der Legalität, wo politische Einflussnahme und wirtschaftliche Spekulation sich überlappen. Der Angriff auf das Pfund mag legal gewesen sein, doch war er moralisch vertretbar? Und vor allem, welche Art von „offener Gesellschaft“ wird gefördert, wenn ein einzelner Mann ganze Volkswirtschaften durch bloße Geldwetten in die Knie zwingt?

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Der Kauf von NGOs und die Machtfrage

Die eigentliche Bedrohung, die von Soros ausgeht, liegt nicht nur in seinen Finanzspekulationen, sondern in der Art und Weise, wie er durch seine „Open Society Foundations“ einen nahezu unbeschränkten Einfluss auf die politische und soziale Landschaft nimmt. Nach dem Motto „Ich kauf mir eine NGO“ verteilt Soros’ Netzwerk jährlich Milliarden, um in unzähligen Ländern und Bereichen NGOs zu finanzieren, die seine Vision einer offenen Gesellschaft fördern. Klingt das zunächst lobenswert, wirft es dennoch eine schwerwiegende Frage auf: Was passiert, wenn eine Einzelperson über solche unermesslichen Ressourcen verfügt und diese nach eigenem Gutdünken verteilt?

In Osteuropa, insbesondere in Ländern wie Ungarn, hat Soros einen tiefgreifenden Einfluss auf politische und gesellschaftliche Prozesse. Man mag die politischen Verhältnisse dort kritisch sehen, aber das rechtfertigt nicht die Tatsache, dass durch externe Finanzierungen die innere Souveränität von Staaten untergraben wird. Soros‘ Einfluss im postkommunistischen Osteuropa, insbesondere durch die Finanzierung von Medien, Bildungseinrichtungen und politischen Bewegungen, verdeutlicht das Dilemma einer Demokratie, die unter der „Hilfe“ eines ausländischen Geldgebers zu stehen scheint. Wer hat die Kontrolle über diese „Hilfe“? Wer zieht die Linien, die die Demokratie schützen sollen?

Sir Karl Popper und die Perversion des Liberalismus

Sir Karl Popper, einer der wichtigsten Denker des Liberalismus, hätte diese Art von Monopolisierung von Macht und Einfluss durch eine Einzelperson sicher nicht unterstützt. Poppers Vision der „offenen Gesellschaft“ beruhte auf einer pluralistischen, demokratischen Struktur, in der Macht dezentralisiert und transparent ist. Soros‘ Version der „offenen Gesellschaft“ hingegen ist durchsetzt von einem paternalistischen Ansatz, in dem eine einzige Person entscheidet, welche Ziele verfolgt und welche Mittel verwendet werden. Hierin liegt der Kern des Problems: Soros‘ Einfluss ist alles andere als demokratisch. Es ist die Macht eines Oligarchen, der seine finanziellen Ressourcen nutzt, um politische Agenden zu setzen, ohne die demokratische Legitimation oder Kontrolle.

Popper wäre wohl entsetzt, wenn er sähe, wie seine philosophische Idee von einer offenen Gesellschaft instrumentalisiert wird, um massive und unkontrollierte Machtkonzentrationen zu rechtfertigen. Diese Machtkonzentration läuft dem Kernprinzip des Liberalismus zuwider: der Idee, dass Macht kontrolliert und verantwortungsvoll eingesetzt werden muss, um Freiheit und Demokratie zu schützen. Soros verkörpert hier das genaue Gegenteil – einen unkontrollierten Machtanspruch, der in der Lage ist, ganze politische Landschaften zu formen und dabei die demokratischen Grundsätze zu untergraben.

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Toleranz oder Zerstörung des Diskurses?

Eine der größten Herausforderungen, die Soros‘ „Open Society“ mit sich bringt, ist die radikale Neudefinition von Toleranz und die Folgen, die dies für die Gesellschaft hat. In Soros‘ Weltbild scheint Toleranz oft ein Mittel zum Zweck zu sein – ein Schlagwort, das genutzt wird, um politische Agenden durchzusetzen, die in manchen Fällen den Diskurs selbst ersticken. Es ist eine ironische Wendung: Die offene Gesellschaft, die alle Stimmen hören sollte, scheint in der Realität eine Gesellschaft zu sein, in der nur jene Stimmen gefördert werden, die den Zielen eines Mannes und seines Netzwerks entsprechen.

Diese Form der „Toleranz“ führt dazu, dass kritische Stimmen schnell als extrem, gefährlich oder gar als antisemitisch abgestempelt werden. Doch Kritik an Soros und seinen Praktiken hat mit Antisemitismus nichts zu tun. Vielmehr ist es von essenzieller Bedeutung, den Einfluss eines Mannes, der über so gewaltige finanzielle Mittel verfügt, kritisch zu hinterfragen – nicht im Sinne von Hetze oder Verleumdung, sondern aus einem genuinen Interesse an der Verteidigung von Demokratie und Pluralismus. Es ist eben diese Hinterfragung, die ein Kernprinzip einer funktionierenden, liberalen Gesellschaft darstellt.

Offene Gesellschaft oder Geschlossene Türen

Am Ende bleibt die Frage offen, wie offen eine Gesellschaft wirklich sein kann, wenn sie von Einzelpersonen mit enormem Einfluss und nahezu unbeschränkten Mitteln geformt wird. Soros mag die „offene Gesellschaft“ predigen, doch sein Handeln hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack: eine Gesellschaft, in der einige wenige entscheiden, was für alle richtig sein soll. Soros‘ Macht und Einfluss stellen somit nicht nur ein Problem für konservative oder rechte Kritiker dar, sondern für all jene, die an eine echte Demokratie und den Pluralismus der Ideen glauben.

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