EINE ISLAMISIERUNG FINDET NICHT STATT
DIE UNTERSCHÄTZTE GEFAHR DER VERLEUGNUNG
Die Behauptung, „eine Islamisierung findet nicht statt„, ist mehr als nur eine vereinfachende Aussage; sie ist ein gefährlicher Trugschluss, der die Realität verkennt. Sie greift zu kurz und verharmlost die tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen, die in vielen westlichen Ländern seit Jahren im Gange sind. Diese Veränderungen, die als Fortschritte im Sinne von Toleranz und Multikulturalismus verkauft werden, bergen in Wahrheit das Risiko einer schleichenden Transformation der gesellschaftlichen Werte. Doch warum wird diese Entwicklung so oft übersehen oder gar verleugnet? Ein Teil der Antwort liegt in der unkritischen Akzeptanz von Multikulturalismus, die zur Ignoranz gegenüber den langfristigen Folgen führt.
Die Ignoranz, die sich in der pauschalen Aussage „eine Islamisierung findet nicht statt“ manifestiert, ist eine gefährliche Verleugnung der Realität.
Die stille Anpassung
In vielen westlichen Gesellschaften beobachten wir eine zunehmende Forderung nach religiösen Sonderrechten, die oft als Ausdruck von Toleranz und Religionsfreiheit angesehen werden. Doch diese Forderungen bergen die Gefahr, dass die säkularen Grundwerte der Gesellschaft schrittweise untergraben werden. Beispiele hierfür sind geschlechtergetrennter Schwimmunterricht, die Einführung von Scharia-Gerichten zur Schlichtung familiärer Angelegenheiten oder die Berücksichtigung islamischer Feiertage in öffentlichen Schulen. Diese Entwicklungen mögen auf den ersten Blick harmlos erscheinen, doch sie sind Ausdruck einer stillen Anpassung der Gesellschaft an islamische Lebensweisen.
Diese Anpassung wird oft unter dem Deckmantel der Toleranz gefördert, ohne dass die langfristigen Konsequenzen berücksichtigt werden. Die Frage, die sich stellt, ist, ob Toleranz in diesem Kontext nicht vielmehr als Naivität verstanden werden muss. Wenn westliche Gesellschaften unkritisch religiöse Sonderrechte akzeptieren, ohne die Auswirkungen auf ihre eigenen Werte zu reflektieren, laufen sie Gefahr, die Errungenschaften der Aufklärung und die Prinzipien des Säkularismus zu verraten.
Die gefährliche Romantisierung
Multikulturalismus wird oft als ein Ideal gefeiert, das die Bereicherung der Gesellschaft durch die Vielfalt der Kulturen und Religionen fördert. Doch diese romantische Sichtweise ignoriert die Spannungen und Konflikte, die durch fundamentale Unterschiede in den Werten und Normen verschiedener Kulturen entstehen können. Insbesondere die Unterschiede zwischen säkularen westlichen Werten und islamischen Normen sind oft unüberbrückbar. Die unkritische Akzeptanz des Multikulturalismus führt dazu, dass diese Spannungen nicht nur ignoriert, sondern als Bestandteil einer vermeintlich harmonischen Gesellschaftsordnung verklärt werden.
Doch was passiert, wenn die Realität dieser Romantisierung widerspricht? Wenn religiöse Forderungen nach Sonderrechten auf Kosten säkularer Prinzipien erfüllt werden, entsteht eine asymmetrische Toleranz, die den Bestand der Gesellschaft gefährdet. In diesem Kontext wird der Multikulturalismus zu einem trojanischen Pferd, das die schleichende Erosion der gesellschaftlichen Fundamente ermöglicht.
Die Tabuisierung der Islamkritik
Ein weiteres besorgniserregendes Zeichen dieser Entwicklungen ist die zunehmende Tabuisierung der Islamkritik. In vielen westlichen Ländern wird Kritik am Islam nicht nur gemieden, sondern oft aktiv unterdrückt. Diese Selbstzensur wird mit dem Argument der religiösen Toleranz gerechtfertigt, doch in Wahrheit handelt es sich um einen Angriff auf die Meinungsfreiheit. Diese Tabuisierung führt dazu, dass notwendige Debatten über die Integration islamischer Werte in westliche Gesellschaften unterbleiben.
Die Verleugnung oder Unterdrückung von Islamkritik führt nicht nur zu einer Verarmung des öffentlichen Diskurses, sondern auch zu einer schleichenden Verschiebung der gesellschaftlichen Normen. Wenn Kritik am Islam als Tabu gilt, entsteht eine asymmetrische Toleranz, die eine ernsthafte Bedrohung für die Freiheit der Meinungsäußerung darstellt. In einer Gesellschaft, in der Kritik an Religionen nur noch selektiv zugelassen wird, ist die Meinungsfreiheit nicht mehr universell, sondern konditioniert und letztlich gefährdet.
Die Strategie des Wegschauens
Die pauschale Behauptung, „eine Islamisierung findet nicht statt„, ist nicht nur eine Verharmlosung der realen gesellschaftlichen Entwicklungen, sondern auch eine bewusste Strategie des Wegschauens. Sie blendet die subtilen, aber signifikanten Verschiebungen in den Werten und Normen aus, die langfristig das Fundament der Gesellschaft verändern können. Es handelt sich um eine Form der Verleugnung, die aus einer Mischung von Naivität, Ideologie und Angst resultiert. Naivität, weil die langfristigen Konsequenzen der schleichenden Anpassung nicht erkannt werden. Ideologie, weil der Multikulturalismus als unumstößliches Ideal verteidigt wird, ohne seine Schattenseiten zu betrachten. Und Angst, weil die Konfrontation mit den realen Herausforderungen, die der Islam für westliche Gesellschaften darstellen kann, vermieden wird.
Die Frage, die sich stellt, ist, wie lange diese Verharmlosung noch aufrechterhalten werden kann, bevor die Realität nicht mehr ignoriert werden kann. Wenn westliche Gesellschaften weiterhin die Augen vor den subtilen Veränderungen verschließen, die unter dem Deckmantel der Toleranz und des Multikulturalismus stattfinden, riskieren sie, ihre eigenen Werte zu verraten und das Fundament ihrer Freiheit zu untergraben. Der Satz „eine Islamisierung findet nicht statt“ wird dann nicht nur als beschönigende Aussage, sondern als verhängnisvoller Irrtum in die Geschichte eingehen.